„Dracula – das Grusical“ von Claus Martin
Inszenierung: Susanne Sack
Gesamtleitung: Kay Winter
Urheber: Claus Martin
Aufführungsrechte: CANTUS-Verlag
AUFFÜHRUNGEN
Am 27. und 28. September 2024 in der Aula in der Geschwister-Scholl-Realschule, Hülsmannstraße 46, 45355 Essen sowie am 8. und 9. November 2024 in der Aula an der Drogandstraße im Mädchengymnasium Borbeck.
INHALT
In Dr. Sewarts Irrenanstalt hat man alle Hände voll zu tun.
Gerade wurde ein neuer Fall eingeliefert: Der schüchterne Mister Renfield faselt seit gestern wirres Zeug und frisst Fliegen – obwohl er eigentlich Vegetarier ist! Außerdem ist die verklemmte Krankenschwester Lucy offenbar über Nacht zur lüsternen Nymphomanin geworden – dabei ist sie Mitglied im Sittlichkeitsverein!
Alle Spuren führen ins verfallene Schloß von Graf Dracula, einem fremden Adligen, der seit einiger Zeit in Huntington lebt. Niemand ahnt, dass es sich dabei um einen Vampir handelt.
Nach und nach beginnen die Vampire bereits, sich an der Bevölkerung zu „bedienen“. Als der berühmte Vampirjäger Van Helsing eintrifft, ist es schon fast zu spät…
Es erwartet Sie ein Feuerwerk der guten Laune. Über 50 Mitwirkende stemmen dieses Großprojekt. Unserem vereinseigenes Ensemble wird unterstützt vom Orchester des Gymnasiums Borbeck, einem eigens gegründeten Projektchor sowie Gastspielerinnen des Madchengymnasiums Borbeck.
Erleben Sie eine skurrile Musical-Grusel-Komödie voll mitreißender Musik und schwarzem Humor, ausgezeichnet mit dem Nyctalus-Award der Dracula-Society als „Bestes Bühnenstück international 2005 mit Aufführungen im deutschsprachigen Raum“. Ohrwürmer sind garantiert!
MITWIRKENDE
Das Projekt wird von 50 Mitwirkenden auf, neben und hinter der Bühne gestemmt.
SCHAUSPIELER:INNEN & CHOR
| Aaron Sastry |
| Andreas Böhm |
| Ben Runge |
| Birgit Hemmer |
| Damian Heying |
| Elena Marie Drebber |
| Eric Herzog |
| Felix von der Heide |
| Fenja Steffen |
| Florian Wittbold |
| Frank Haferkamp |
| Freya Diefenthal |
| Gerd Sack |
| Hugo Bruns |
| Ina Loferski |
| Ira Süßenbach |
| Jenny van der Horst |
| Johanna Berg |
| Jörg Heikaus |
| Jule Diefenthal |
| Julia Thelen |
| Katharina Soll |
| Kay Winter |
| Kerstin Griese |
| Lena Michel |
| Marcel Witte |
| Marlene Boy |
| Mia-Malin Hilz |
| Miriam Müller |
| Oliver Schürmann |
| Ramon Wälscher |
| Susanne Sack |
| Tajana Egerland |
| Tanja Follmann |
Lernen Sie hier unser Ensemble kennen!
BAND
Bernd Dziurla, Guitarre
Bernd Seemann, Drums
Malik Atesavci, Bass
Marie Seemann, Keyboard
Matthias Meyke, Keyboard
Orchester
Anton Wagner, Saxophon, Querflöte
Elina Leubner, Querflöte
Helena Seemann, Geige
Hugo Bruns, Trompete
Jana Levering, Cello
Klara Gartmann, Klarinette
Maja Leubner,Klarinette
Nico Zöller, Saxophon
MUSIKALISCHE LEITUNG
Marcel Witte, Chor
Marie Seemann, Band und Korrepetition
Nico Zöller, Orchester
Ute Meyke, Dirigentin
TECHNIK
Burkhard Angstmann, Henry Rösler, Uwe Helling
BÜHNENBAU
Frank Haferkamp, Gerd Sack, Jörg Heikaus
FOTOS
Aus dem Programmheft
Regie
Was für ein Projekt: In meinem Urlaub in Spanien habe ich jedes Jahr die kreativsten Eingebungen. Ich wollte auf jeden Fall ein Musical inszenieren. Meine Vorstellung war, dass das relativ simpel ist – also überschaubare Soli, wenig Choreo, wenig Instrumente …
Ich las das Musical und verliebte mich von Anfang an in dieses wunderbare Stück: „Dracula – das Grusical“. Es hat so viel Wortwitz, die Charaktere sind klasse, die Musik so vielseitig. Allerdings erfüllte dieses Musical keine meiner Vorgaben: Es beinhaltet 50 Rollen, 17 Lieder und somit 17 Choreografien, große Chorszenen, unfassbar viele Instrumente, noch dazu sehr anspruchsvolle Lieder … oh je.
Aber es war zu spät. Wenn ich mich in ein Stück verliebt habe, geht kein Weg mehr daran vorbei. Das Tolle ist, dass alle Rollen von unserem eigenen Ensemble besetzt werden konnten, ebenso alle Lieder. Mit den Proben der Lieder begannen wir bereits im Januar 2024, da uns klar war, dass dieses Projekt in unserer normalen Probenzeit von einem halben Jahr nicht zu schaffen war. Mit den normalen offiziellen Proben starteten wir wie immer im April. Erschwerend kommt bei unseren Herbststücken ja immer hinzu, dass wir aufgrund der Sommerferien und anderer Schultermine die Aula insgesamt 9 Wochen nicht zur Verfügung haben. Bei einem Projekt dieser Größenordnung eine Katastrophe. Danke an St. Franziskus, dass wir in dieser Zeit den Gemeindesaal benutzen durften.
Die Choreos waren eine besondere Herausforderung. Schritt für Schritt, Lied für Lied verfolgten mich die Ideen für die sehr unterschiedlichen Choreos. Es hat so viel Spaß gemacht die Choreografien mit unserem Ensemble einzuüben. Die Choreos für die drei Chorszenen hat Marcel übernommen, ebenso wie die Chorleitung. Mit den Musiker:innen haben wir riesiges Glück gehabt. Erste Gespräche führte ich mit Nico Zöller. Er übernahm die Orchesterleitung. Ja und dann ist da plötzlich Marie aufgetaucht. Was für ein Segen. Sie hat die Bandleitung übernommen. Marie ist fast jede Probe dabei und unterstützt uns bei den Liedern.
An die Technik stellte ich ganz besondere Anforderungen. Licht und Ton haben es in sich. Außerdem wollte ich natürlich Nebel – viiiel Nebel, buntes Licht, kaltes Licht, Strahler durch ein Fenster plus Nebel, Verfolger, Stimmungslicht und Vieles mehr. Zwölf Headsets mussten her. Wir haben elf Solosänger:innen plus eine Erzählerin, die ebenfalls den Musiker:innen standhalten muss. Rückkopplungen gilt es natürlich zu vermeiden, die Abmischung der Instrumente untereinander und mit den Stimmen muss gewährleistet sein. Ebenso darf der Chor, der keine Headsets aufhat, nicht untergehen, die Sänger:innen müssen auf der Bühne selbstverständlich das Keyboard hören.
Deswegen gibt es vorne auf der Bühne die kleinen Monitore. Außerdem muss gewährleistet sein, dass in der gesamten Aula der Klang überall gleich gut ist und und und. Unser Technikteam mit Burkhard, Uwe, Henry, Hauke und Bernd hat alle Hände voll zu tun. Ute dirigiert uns durch das ganze Stück. Sie zeigt an, wann der Vorhang aufgeht, sie dirigiert das Orchester, die Band und die Solisten, einzelne Sprecheinsätze in die Musik hinein und den Chor. Bernd ist unser Bindeglied zwischen Band und Technik. Seine Erfahrungen bezüglich des Musicals waren sehr hilfreich.
Das Bühnenbild – so dachte ich – wäre dieses Mal kein großer Aufwand. Ich sagte zu Frank, Jörg und Gerd, dass ich nur drei Hintergrundbilder, die ständig gewechselt werden müssen, drei Särge, ein flexibles Fenster, eine Tür und ein Gitterfenster brauche. Und, dass natürlich tapeziert werden muss. Das ist alles. Ja, ist klar. Filigran wie immer baute Frank alle Särge selbst, inklusive Innenausstattung, die ich aus rotem Stoff haben wollte. Leicht mussten sie sein, allerdings auch stabil, weil wir ja rein- und raussteigen müssen, toll aussehen sollten sie natürlich auch – Ja und das tun sie auch. Jörg hat die Banner so auf Stangen gezogen, dass sie leicht gewechselt und gefaltet werden können, damit sie backstage nicht zu sperrig herumliegen. Auch das flexible Fake-Fenster war nicht ohne. Außerdem haben Frank und Gerd wieder zwei Wochenenden lang tapeziert.
Besonders hervorzuheben sind dieses Mal auf jeden Fall auch die Kostüme. Kleidet mal über 50 Rollen zeitgerecht ein. Kerstin war so voller Vorfreude. Sie wartete nur endlich auf den Startschuss des Musicals im April. Ihre ganze Wohnung hing voll mit Klamotten. Tag und Nacht bestellte sie, nähte sie und kleidete sie jede Rolle zeitgerecht, farblich abgestimmt, rollengerecht und mit ganz viel Liebe ein. Schaut euch diese Kostüme an. Wahnsinn. Lest auch unbedingt den Artikel von Kerstin in diesem Programmheft.
Das Projekt war die meiste Zeit eine 24/7-Aktivität. Ich bin sehr viele Nächte nachts aufgewacht und hatte hartnäckig ein Lied im Kopf. Immer ein anderes. Zu Hause hatte ich mittlerweile Singverbot, da die Lieder – besonders natürlich die, die ich selber singe – hoch und runtergesungen wurden. Aber auch alle anderen Lieder waren ständig bei mir im Kopf. Ich fertigte für das Ensemble Übungstracks an und überlegte mir für jedes einzelne Lied Choreos. Logisch, dass ich nachts verfolgt werde. Trotz der vielen Arbeit liebe ich dieses Projekt. Ich habe das Allermeiste so gerne getan. Das Ensemble und alle drum herum waren höchst motiviert, nichts war uns zu viel.
Jeder tickt anders und das hat es oft sehr spannend gemacht. Zwischendurch habe ich schonmal gedacht, ob das eine Nummer zu groß für uns ist. Aber das waren nur ganz kurze Augenblicke. Alle haben das so toll mitgemacht und es ist wunderschön zu sehen, mit wieviel Freude meine Ideen umgesetzt wurden. Es ist immer wieder beeindruckend, wie dieses Team funktioniert und zusammen sozusagen alles schafft. Es war mir wirklich eine große Freude. Und dieser Augenblick, wenn all die Fragmente aus Band, Orchester, Spiel, Choreo und Gesang auf der Bühne zusammengesetzt werden und sich zusammenfügen, ist nicht zu beschreiben. Es gab wirklich Momente, in denen mir die Tränen herunterliefen. Wenn alle meine Visionen zu diesem Stück wahr werden. Die Freude, der Spaß, die Gewissenhaftigkeit aller Beteiligten haben mich sehr beeindruckt. Denn es ist für alle auch sehr anstrengend in einer so großen Gruppe diese Disziplin und Konzentration aufzubringen. Je nach Rolle war es bei den Proben oft mit längeren Wartepausen verbunden. Auch stehe ich – wenn ich Regie führe – gerne mit allen im engen Austausch. Bei 50 Leuten ist das aber sehr schwierig. Ich glaube manche sind zum Teil mit ihrer Rolle verschmolzen. Marcel, der dieses Stück auch so sehr mag und sich wirklich sehr viel eingebracht hat, ist glaube ich in dieser ganzen Zeit tatsächlich zu Dracula geworden. Allen Beteiligten ein riesengroßes Dankeschön für die Umsetzung dieses wunderschönen Musicals. Ebenfalls gilt mein Dank meiner Familie und Freunden, die mich nur noch in einer „Draculawelt“ erlebt haben.
Abschließend möchte ich noch zwei erwähnen, mit denen ich durch alle Höhen und Tiefen gegangen bin. Unsere Dreiergruppe hat wirklich ein halbes Jahr geglüht. Ohne euch wäre ich zwischendurch einige Male durchgedreht. Immer hattet ihr ein offenes Ohr und habt mich unterstützt. Alle meine Bitten wurden sofort in die Tat umgesetzt. Ihr wart immer da und habt mir so viel geholfen. Sogar meine ewig langen Sprachnachrichten habt ihr kommentarlos ertragen. Herzlichen Dank meiner Gesamtleitung – Kay und Jenny.
Susanne Sack
30 SCHAUSPIELENDE UND 72 OUTFITS
Im Oktober 2024 erhielt ich von unserer Regiesseurin Susanne das Textbuch zu Dracula. Susanne bestand auf historische Kostüme aus der viktorianischen Zeit, also um 1897, dem Jahr, in dem unser Musical spielt. Ich wusste also auf was ich mich einließ, als ich die Verantwortung für die Kostüme übernahm.
Schnell wurde klar, dass es sich wirklich um ein Mammutprojekt handelte: 30 Schauspielende benötigten insgesamt 72 verschiedene Outfits. Ein Grund für die vielen Outfits war, dass wir zwischen Tages- und Abendkleidung für den Maskenball unterscheiden wollten.Gleichzeitig wollte ich verschiedenen Gruppen ein ähnliches Erscheinungsbild geben. Das sieht man zum Beispiel an den Vampirgirls oder auch den Kaffeetanten. Manche Entscheidungen fielen aber auch einfach aufgrund der vorhandenen Möglichkeiten. So zum Beispiel das Erscheinungsbild der restlichen Vampire, deren schwarze Umhänge Susanne und ich durch Zufall beim Fundusverkauf des Grillo Theaters fanden.
Neben dem Grillo kommt ein Großteil der Kostüme, die Sie heute auf unserer Bühne sehen, aus unserem eigenen Fundus – vor allem die Abendkleider der Damen. Sollten Sie regelmäßig unsere Aufführungen besuchen, haben Sie vielleicht einige Kostüme aus anderen Produktion wiedererkannt? Minas weißes Ballkleid etwa spielte schon als Brautkleid in „Die Bluthochzeit“ (2023), „Außer Kontrolle“ (2018) und „Romeo und Julia“ (2005) eine wichtige Rolle. Massiv überarbeiten musste ich aber zum Beispiel Lucys Straßenkleid aus der Eingangsszene. Es besteht gleich aus zwei Kleidern aus dem TheaterLaien-Fundus: einem braunen Siebzigerjahre-Kleid und einem hellen Rüschenkleid.
Trotz der ergiebigen Quellen musste ich den größten Teil Second Hand dazukaufen. Dazu bieten sich Diakonieläden oder Online Plattformen an. Natürlich gibt es in diesen Läden keine historische Kleidung. Ich musste also Kleidungsstücke finden, die Elemente der viktorianischen Kleidung nutzten. Einmal hatte ich so viele weiße Stehkragenblusen mit Rüschen bestellt – achten Sie auf die Sekretärinnen – dass ich beim Verpacken der Retoure hoffnungslos überfordert war und es dem Versandhändler überlassen musste, alles richtig zu sortieren.
Beim Auftakttreffen konnten die Schauspielenden dann das erste Mal in Teile ihrer Kostüme schlüpfen. Für mich bedeutete das im Anschluss jede Menge Änderungsarbeiten. Gleichzeitig wurde klar, welche Kleidungsstücke noch fehlten, so dass ich sukzessive entsprechende Einzelstücke in den richtigen Größen recherchiert und zusammengetragen habe. Auch viele Accessoires habe ich in dieser Zeit gesucht oder selbst gefertigt. Vor allen Dingen die breiten Damengürtel und die Überröcke sind aus meiner Werkstatt.
Letztendlich hat diese Arbeitsweise dazu geführt, dass ich viele Kostüme erst ganz am Ende komplett gesehen habe. Ich musste mir in meinem Kopf ausmalen, wie die jeweilige Weste, das Sakko, die Hose und der Hut wohl zusammen aussehen würden. Bei den Kostümproben war ich dann häufig überrascht, wie gut alles zusammenpasste.
Würde ich es noch mal machen? Wahrscheinlich schon – aber ich hoffe sehr, dass ich mich bei unserem nächsten Stück wieder mehr auf als hinter der Bühne betätigen kann.
Es folgen Tipps und Tricks bzw. aus der Kategorie „Schauen Sie bitte nicht so genau hin“
- Aus dem Grillo Theater stammt der Tipp, verschwitzte Kleidungsstücke mit Wodka einzusprühen, um den Geruch zu neutralisieren.
- Klettstreifen lassen sich viel schneller annähen als Knöpfe mit Knopflöchern.
- Auf der Bühne kommt es nicht so drauf an: Viele Hosensäume habe ich deshalb gar nicht umgenäht.
Kerstin Griese
Sie möchten weiterlesen? Kein Problem, denn Lesestoff können wir Ihnen genug bieten: Wir blicken auf eine über 30-jährige Aufführungs-Geschichte zurück. Lernen Sie die Historie des TheaterLaien kennen!

