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Bei Ihnen zu Hause

Bei Ihnen zu Hause ist eine Komödie in zwei Akten von Nicole Felden & Tobias Bode.

Aufführungstermine: 29. und 30. Oktober 2021 jeweils um 19 Uhr sowie am 31. Oktober 2021 um 16 Uhr

Dauer: ca. 90 Minuten

Inhalt

Aufgebracht durch die Schamlosigkeit verschiedenster Reality-TV-Formate hecken Eberhardt und Doris einen Plan aus. Den Fernsehmachern wollen Sie einen Denkzettel verpassen und diese mit einer fingierten Wohngemeinschaft hereinlegen.

Doch schon beim Casting für die potenziellen Mitbewohner kommen dem älteren Ehepaar Zweifel: Ob das eine gute Idee war? Für einen Rückzieher ist es jedoch bereits zu spät.

Und dann ist sie komplett, die „WG“. Mit einem eitlen Möchtegern-Männer-Model, einer immer singenden Operetten-Soubrette und einer spirituell angehauchten, guten Seele geht es im neuen Alltag rund. Gar nicht so leicht, immer in der Rolle zu bleiben, wenn die vermeintlichen Mitbewohner eigentlich völlig Fremde sind. Und so fallen die ersten Masken, die Geschichten verstricken zusehends und als dann auch noch eine ehemalige Casting-Teilnehmerin und die Nachbarn vor der Tür stehen, droht das Ganze aufzufliegen. Die Nerven liegen blank zwischen Fiktion und Wirklichkeit, doch am Ende wird klar: Die besten Stories schreibt einfach das wahre Leben…

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Fotos

Besetzung

ANIKA WINTER

Zu Anikas liebster Hausarbeit gehört das Blumen gießen. Den Anblick ihres paradiesischen Grüns genießen auch ihre zwei Katzen, mit denen sie in Essen wohnt. Mit Spülen jedoch kann man Anika jagen.

OLIVER SCHÜRMANN

Nein, nein, es ist nicht wonach es aussieht! Oli versucht nur im Training zu bleiben, die Rollen als Selsdon in „Der nackte Wahnsinn“ und als Hotelmanager in „Außer Kontrolle“, wo es ständig zum Fenster rein und raus ging sind ja nun schon etwas her…

 

BIRGIT HEMMER

Mit Fensterputzen kann man Birgit definitiv nicht von ihrem Buch weglocken. Dann schon eher mit Kochen. Besonders das Schnippeln und Vorbereiten findet sie sehr entspannend. Das leckere Essen lässt sie sich dann gemeinsam mit ihrem Mann schmecken.

CHRISTINA SCHILP

Christina wohnt mit ihrem 17! Jahre alten Kater Sammy zusammen in Gelsenkirchen. Die beiden ergänzen sich super: Während Christina gerne kocht, stibitzt Sammy mit Wonne die zubereiteten Gerichte. Staubsaugen und Bügeln, das finden die beiden jedoch nicht so doll.

 

FENJA STEFFEN

Fenja hat doch tatsächlich ein Faibel fürs Wäschewaschen! Was aber wohl auch daran liegt, dass hierbei ja einen Großteil der Arbeit die Waschmaschine übernimmt… Staubwischen hingegen steht bei ihr nicht so hoch im Kurs.

FLORIAN WITTBOLD

Florian wohnt nicht etwa auch mit Haustieren zusammen, nein, ihm sind gute Bücher und ganz viel Elektronik die angenehmeren Mitbewohner. Dabei räumt er auch gerne auf, lediglich Bügeln ist nicht so seins.

 

GERD SACK

Gerd teilt sich den Haushalt mit „die Frau“, Sohn, Tochter, Hund und Katze. Die Hausarbeiten, die er selbst erledigen soll, sind ihm nicht die Liebsten. Anderen bei der Hausarbeit zuschauen, das macht er jedoch besonders gerne!

INA LOFERSKI

Ina wohnt gleich mit drei Männern zusammen. Neben ihrem Freund wohnen bei ihr auch noch zwei Wellensittiche. Auch Ina erfreut sich am Blumengießen. Die Küche aufräumen oder gar kochen überlässt sie aber lieber ihren Männern.

 

JENNY VAN DER HORST

Ein Bügelbrett sucht man bei Jenny, ihrem Sohn und Teilzeit-Hund Bommel vergebens. Der Grund: Bügeln ist der absolute Albtraum für Jenny. Die Zeit nutzt sie lieber zum Backen und Kuchen essen!

KERSTIN GRIESE

Kerstin wohnt gemeinsam mit ihrem Mann und 50 Paar Schuhen in einem Altbau von 1898. Die liebsten Hausarbeiten sind ihr jene, für die ihr Mann zuständig ist. Rucola waschen gehört ihrer Meinung nach aber verboten!  

MARCO HECKHOFF

Marco wohnt in der Braut des Sollings, im schönen Schoningen, gemeinsam mit Melanie in einer alten Scheune. Besonders erfreuen kann er sich am Putzen der Toilette. Zitat: „Keramik bekommt man gut sauber!“, die Spülmaschine könnte sich seiner Meinung nach aber auch gerne alleine be- und entladen.

MARIAN FERLIC

Marian wohnt ganz in der Nähe des Theaters in Essen Borbeck und hat sich auch gleich ein TheaterLaien-Mitglied zum Zusammenleben gesucht. Besonders mit der Gartenarbeit hat er sich angefreundet, drinnen übernimmt er auch gerne mal das Staubsaugen. Bügeln kann allerdings auch ihm gerne gestohlen bleiben.

 

ROBERT SCHWEPKES

Robert wohnt gemeinsam mit einigen Wollmäusen und Zimmerpflanzen auf dem Land im schönen Kirchhellen. Staubsaugen macht er gerne, aber wenn es ans Bügeln geht, nimmt er lieber Reißaus.

SUSANNE SACK

Susanne wohnt gemeinsam mit Ehemann Gerd, Sohn Maximilian, Tochter Franziska, Kater Lui und Hund Buddy im schönen Essen – Königssteele. Besondern das Kochen mit Sohn Max hat es ihr bei der Hausarbeit angetan. Fenster putzen steht auf der Favoritenliste dafür ganz weit unten.

 

MELANIE ECKRODT

Auch Melanie wohnt seit einem halben Jahr im Süden Niedersachsens. Bei Melanie muss alles immer an seinem Platz sein, mit Unordnung kann man sie zur Weißglut treiben. Als Höchststrafe empfindet sie es, Haare aus dem Abfluss entfernen zu müssen. Auch, wenn diese zu 90% von ihr sind.

Autor

Aus dem Programmheft

Foyer

Hallo und herzlich Willkommen zurück beim TheaterLaien!

Wir freuen uns sehr, Sie heute Abend bei uns begrüßen zu dürfen. Wer hätte gedacht, dass erst wieder ein ganzes Jahr vergehen würde, ehe es soweit ist? Das letzte Mal gesehen haben wir uns im Oktober 2020 bei unserem ersten Corona-Stück „No Business like Showbusiness“. Angefeuert von dem Erfolg planten wir sogleich das nächste Stück, nur um dann wieder durch Corona ausgebremst zu werden. Der Lockdown hatte auch uns voll im Griff. Umso mehr freuen wir uns, dass es jetzt weitergehen kann.

Vereinsintern ist zwischenzeitlich allerhand passiert. Das Offensichtlichste zuerst: Vielleicht ist Ihnen schon unser neuer „Look“ aufgefallen? Zukünftig wollen wir das Traditionelle mit dem Modernen verbinden und haben uns für ein zeitloses Schwarzweiß in einer Kombination mit einem auffälligen Rotton entschieden. Besonders auf unserer komplett überarbeiteten Homepage fällt das neue Design ins Auge. Schauen Sie gerne mal vorbei: theaterlaien-borbeck.de
Wussten Sie schon, dass Sie uns auch bei Instagram abonnieren können? So bekommen Sie in Zukunft alle News und aktuelle Blicke hinter die Kulissen. Sie sehen, auch wir gehen mit der Zeit!

In dem Zusammenhang freuen wir uns sehr, dass seit Januar ein neuer Vorstand im Amt ist. Susanne Sack als Vorstandsvorsitzende, Oliver Schürmann als zweiter Vorsitzender und Marcel Witte als Kassenwart haben die Pause sinnvoll genutzt und den Verein in zukunftsweisende Bahnen gelenkt. Ein herzliches Dankeschön für eurer Engagement und eure Energie. Wir wünschen euch auch weiterhin gutes Gelingen!

Da sind wir nun also schon beim richtigen Stichwort: „Danke“ sagen. Ein Verein wie unserer lebt davon, dass Menschen ihn mit Leben füllen und deshalb möchte ich mich besonders bedanken bei unserem kompletten Ensemble, welches sämtliche Widrigkeiten beim Proben in Kauf nahm und trotz mehrfacher Umbesetzung stets sein Bestes gab.
Bei Oliver Schürmann, der sein eigentliches Wunschstück hintenanstellte, um ein Corona-konformes Stück auf die Bühne zu bringen.

Dem CANTUS-Verlag Eschach für die Erteilung der Aufführungsrechte. Bei Herrn Herzig und der Stadt Essen für die unkomplizierte Zusammenarbeit. Beim Mädchengymnasium Borbeck, insbesondere bei Frau Reimann und den Herren Prinz und Lennartz, die uns immer wieder das Gefühl geben hier auf dieser Bühne zu Hause zu sein. Bei allen Vereinsmitgliedern die uns tatkräftig in verschiedensten Bereichen unterstützen, sei es beim Bühnenbau, der Beleuchtung, der Technik, dem Filmen, der Abendkasse und und und… DANKE – Ohne euch wäre das Alles nicht umsetzbar.

Und ein besonderer Dank gilt natürlich auch Ihnen, liebes Publikum. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben heute Abend zu kommen und mit uns zu verweilen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit „Bei Ihnen zu Hause“, bleiben Sie gesund und kommen Sie gerne wieder.

Ihre Gesamtleiterin
Melanie Eckrodt

„Reality TV“

Seit den 1990er Jahren ist das Fernsehgenre Reality-TV ein Teil der deutschen Fernsehlandschaft, wobei es seitdem eine perma-nente Entwicklung genommen hat, welche auch heute noch nicht abgeschlossen scheint. Die Wurzeln dieses Formates liegen – wie so oft – in den Vereinigten Staaten. Seit dem Ende der 1980er Jahre zählt das Format dort zum festen Bestandteil des TV-Programms, weil „einfache“ Nachrichtenformate die Quoten auf lange Sicht nicht hochhalten konnten. Durch den Einsatz von kürzeren, plakativeren und gezielt ausgewählten Beiträgen sowie einer verstärkten Ansprache des Zuschauers auf emotionaler Ebene gelang der Versuch, dem erfolgreich entgegen zu wirken.

In Deutschland wurden dem Zuschauer verschiedene Varianten geboten, wobei es meist um die Schilderung nachgestellter Straftaten und Polizeieinsätze oder die Nachbildung von Unfällen und Katastrophen ging. Bekannt sind beispielsweise Polizeireport Deutschland (Tele5), Auf Leben und Tod (RTL) und Retter (SAT1). Erweitert wurde das Repertoire in den nachfolgenden Jahren mit Sendungen, in denen es um persönliche Schicksale ging, z.B. vermisste Personen oder um das Zusammenführen von Menschen in verschiedene Beziehungs-ebenen, z.B. Herzblatt oder Nur die Liebe zählt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts kam dann der Bereich der Reality-Soaps hinzu, bei dem Menschen in einem extra erstellen Setting vom Zuschauer beobachtet werden konnten (Big Brother).

Aktuelle Entwicklung

Das jüngste Genre mit dem Namen Scripted Reality ist im Hinblick auf seinen Namensbestandteil „Reality“ eine Mogelpackung: In den Formaten dieses Genres, welche vor allem im Privatfernsehen ausgestrahlt werden, wird dem Zuschauer eine Geschichte erzählt, die vermeintlich im echten Leben spielt – oftmals handelt es sich hierbei um Familiengeschichten mit teilweise hanebüchenen Ereignissen. Die hier von Laiendarstellern erzählten Geschichten sind jedoch keinesfalls echt. Stattdessen ist im Abspann von Scripted Reality Formaten oftmals ein Hinweis zu lesen, dass die komplette Geschichte und alle darin auftauchenden Charaktere frei erfunden sind. Beim Publikum ist diese Form des Reality-Formats trotzdem sehr beliebt, da sie ihm suggeriert, hautnah in einer Geschichte dabei zu sein. Nicht selten kommt es hier auch zu erheblichen Streitigkeiten oder Konfrontationen mit der Polizei, wodurch die Sensationsgier der Zuschauer befriedigt wird.

Kritik an Reality TV Formaten

Wenngleich die Reality TV Formate sich besonders in Deutschland hoher Beliebtheit erfreuen, so nehmen auch kritische Stimmen zunehmend Platz ein. Besonders in Erinnerung geblieben ist dabei der investigative „#Verafake“, mit dem Jan Böhmermann und seine Redaktion des „Neo Magazin Royal“ 2016 auf das Elend der hiesigen Fernsehlandschaft hinwies. Der Redaktion war es gelungen, zwei Schauspieler in das Format „Schwiegertochter gesucht“ einzuschleusen. Die von Vera Int-Veen moderierte Dokusoap hat ein ähnliches Konzept wie „Bauer sucht Frau“: Männer laden ihnen unbekannte Frauen für einige Tage zu sich ein um eine langfristige Partnerin zu finden. Findet man in Formaten wie „Der Bachelor“ vergleichsweise attraktive Kandidaten und Kandidatinnen, so scheinen es bei „Schwiegertochter gesucht“ besonders schwer vermittelbare Personen zu sein, die vor die Kamera gezerrt werden. Wie einfach es ist, die Produktionsfirma zu täuschen, zeigte der Beitrag des „Neo Magazin Royale“. ‚Benötigt wurden ein schräges Hobby, eine runtergerockte Wohnung und ein schrulliges Aussehen.

Als der Mann die Frage, ob er jeden Tag Alkohol trinke, mit „acht Flaschen Bier“ beantwortete, notierte die Redakteurin auf ihrem Prüfungsbogen ein „Nein“. Personalausweise mussten nicht vorgelegt werden, die schriftliche Bestätigung, nicht an einer geistigen Behinderung zu leiden war jedoch zwingend erforderlich. Auch die “Realität” suchte man bei den Dreharbeiten vergebens, die Texte wurden von RTL vorgegeben, der Kandidat darf nur nachplappern, Dekoartikel zur Unterstreichung des schrulligen Hobbys hatte RTL ebenso dabei. Schockierend: Die Aufwandsentschädigung für die bis zu 30 Drehtage liegt gerade einmal bei 150€. Dabei verdient RTL mit der Sendung gutes Geld: Eine Werbeminute koste 90.000 Euro, wie Böhmermann unter Berufung auf die Pressestelle des Senders berichtet.

Die Produktionsfirma Warner Bros. ITVP Deutschland zollte Jan Böhmermann Respekt: „Wir sind ihm komplett auf den Leim gegangen, denn er hat uns einen sympathischen Schwiegersohn präsentiert. Wir haben uns in ihn ‚verliebt‘ und in diesem Fall gleichzeitig unsere redaktionelle Aufsichtspflicht missachtet.“, berichteten diverse Nachrichtenmagazine im Anschluss an die Ausstrahlung.