Ein Kriminalstück von Finn Lohra
Inhalt
Als die Karriere des einst von der Presse hochgefeierten Comedy-Autors Kevin Price in Gefahr scheint, versucht der ehrgeizige Autor mit einem klassischen Krimi à la Agatha Christie einen Neuanfang:
Im altehrwürdigen Landhaus der Familie Fletcher wird die Hausherrin am Morgen nach dem Geburtstag ihres Mannes tot aufgefunden – vergiftet. Zudem scheint das Haus effektiv von der Außenwelt abgeschottet worden zu sein.
Schnell stellt sich heraus, dass der Mörder einer der Geburtstagsgäste gewesen sein muss, jeder von ihnen ein enger Freund der Familie. Als dann auch noch unangekündigt ein Detektiv auftaucht, der zu einem Mord hergerufen wurde, sind Verwirrung und Panik komplett.
Von außen betrachtet der Autor begeistert sein Stück, zufrieden mit dem Mysterium, das er geschaffen hat. Doch während sich die Geschichte um ihn herum entfaltet, geschieht ein zweiter Mord und der Autor muss feststellen, dass er weniger Einfluss auf die Geschehnisse hat, als ihm lieb wäre.
Besetzung
Andreas Böhm |
Anika Winter |
Ben Runge |
Birgit Hemmer |
Christina Schilp |
Elena Marie Drebber |
Fenja Steffen |
Florian-Joell Dersch |
Frederick Opp |
Gerd Sack |
Ina Loferski |
Ira Süßenbach |
Jenny van der Horst |
Katharina Soll |
Marcel Witte |
Oliver Schürmann |
Robert Schwepkes |
Susanne Sack |
Tajana Egerland |
Aus dem Programmheft
Foyer
Herzlich Willkommen zum Frühjahrsstück des TheaterLaien!
Wir freuen uns sehr, Ihnen heute Abend das Kriminalstück „Ein mörderisches Manuskript“ von Finn Lohra präsentieren zu dürfen.
Tragödie, Thriller, Komödie. Dass wir diese Genres beherrschen, konnten wir in den vergangenen Jahren bereits mehrmals unter Beweis stellen.
Um nun für noch mehr Abwechslung im Spielplan zu sorgen, führen wir in diesem Frühjahr mal wieder ein Kriminalstück auf – ganz wie bei Miss Ma(r)ple!
Erstmals unter der Regie von Florian Wittbold und unter der routinierten Gesamtleitung von Anika Winter hat das bunt gemischte Ensemble in den vergangenen Monaten diszipliniert aber vor allem mit viel Freude daran gearbeitet, dieses spannende Stück auf die Bühne zu bringen.
Ganz besonders freuen wir uns daher, dass wir dieses Mal sogar fünf Auftritte inklusive einer Nachmittagsvorstellung präsentieren können.
Es erwartet Sie ein Theaterabend voll britischem Humor, interessanter Charaktere und unvorhergesehener Wendungen.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Aufführung von „Ein mörderisches Manuskript“.
Ihre Franziska Sack
Dank der 1. Vorsitzenden
Seit längerer Zeit führen wir mal wieder einen Krimi auf. Es ist ein ganz besonderer Krimi, zumindest aus zwei Gründen.
Zum einem führt Florian Wittbold zum ersten Mal Regie. Das finde ich besonders toll, weil er ein Nachwuchstalent aus den eigenen Reihen ist. Schon lange beobachte ich seine schauspielerische Entwicklung auf der Bühne und so habe ich ihn letztes Jahr gefragt, ob er sich vorstellen könne, auch mal die Regie zu übernehmen. Es brauchte nicht viel Überzeugungskraft. Jetzt freue ich mich sehr, dass er für unser tolles Frühjahrsstück das Zepter in die Hand genommen hat, in dem es so viele spannende und lustige Momente gibt. Ich bin mir sicher, dass es ein großartiges Debüt wird.
Zum anderen ist das Ensemble für dieses Stück ziemlich groß und so waren es sehr lustige und intensive Proben. Es hatte manchmal auch ein bisschen etwas von einem Sack Flöhe. Es ist so wunderbar, dass wir mehrere Generationen zusammen auf der Bühne haben. Das macht einfach so viel Spaß!
Die Gesamtleitung übernahm mittlerweile schon „wie immer“ Anika Winter. Sie selber ist in diesem Stück als Leiche „aktiv“. Vielen Dank an Anika, die diese Aufgabe mittlerweile ungefragt und so selbstverständlich übernommen hat.
Wie immer haben unsere Bühnenbildner wieder ganze Arbeit geleistet. Fast alles, was Sie auf der Bühne sehen, wird von unseren Bühnenbildnern gestaltet und liebevoll in Szene gesetzt. Vielen Dank an Jörg, Frank und Gerd.
Ins rechte Licht gesetzt wird das Stück von unserem routinierten Uwe, dem in kritischen Fragen rund um die „in Szene-Setzung“ immer zuverlässig ein Licht aufgeht. Danke Uwe.
Ebenso ein großes Dankeschön an Burkhard, der die Technik zuverlässig im Griff hat und uns mit seiner Erfahrung immer die richtigen Ratschläge geben kann.
Danke schön an unsere Maske Maren und Franzi, die uns alle auf der Bühne gut aussehen lassen.
Für die Kostüme verantwortlich war Kerstin, der man die Freude bei der Erschaffung der Charaktere wirklich anmerken kann. Herzlichen Dank für deinen Einsatz.
Zudem möchte ich natürlich dem Marketingkreis danken, der für die Flyer, Plakate, Eintrittskarten, unseren Instagram-Kanal, Presseartikel und vieles mehr zuständig ist. Danke, Kerstin, Marcel, Tajana und Ira.
Natürlich gilt mein Dank auch dem unermüdlichen Helferteam zuständig für Abendkasse, Brezelverkauf, Einlass und die Organisation vor Ort. Danke, Willi, Domenica, Johanna, Tanja und alle weiteren Helferinnen und Helfer.
Danke dem gesamten wundervollen TheaterLaien Team.
Beleuchtung & Bühnenbild
Vorhang auf, es werde Licht. Für beides ist bei uns nun schon seit 33 Jahren Burkhard Angstmann im kleinen Technikraum hinter den Zuschauern zuständig.
Er beginnt diesmal mit einer zaghaften Beleuchtung, die sich allmählich zusammen mit der Erleuchtung der Zuschauer über das Wissen um den oder vielleicht sogar die Täter erhellt. Unterstützt wird der dabei von Frank Haferkamp, der bei Bedarf mit einem 400 Watt-LED-Scheinwerfer, auch „Verfolger“ genannt, zusammen mit den Zuschauern aufmerksam die Akteure des Stücks im wahrsten Sinne des Wortes verfolgt.
Die Aula des Mädchengymnasium Borbeck ist schon sehr gut mit Technik ausgestattet, bleibt aber letztendlich eine Mehrzweckräumlichkeit, welche den Notwendigkeiten eines Theaters nur bedingt genügen kann.
Daher ergänze ich seit gut fünf Jahren die vorhandene Beleuchtung durch zusätzlich im Saal aufgebaute Halogen-Scheinwerfer und ebenso durch die Lichtquellen auf der Bühne. In diesem Stück zum Beispiel durch den Einsatz einer Schreibtischlampe. Eine gute Ausleuchtung unterstützt das, was der Regisseur dargestellt haben möchte. Ich habe bei den Vorbereitungen immer die von mir aufgeschnappten Worte eines WDR-Kameramanns im Ohr, der einmal trocken sagte: „Ohne Licht ist Radio“.
… Na ja, ein Hörspiel kann ja durchaus auch was Schönes sein.
Ihr Uwe Helling
Das Bühnenbild
Meistens sehen Sie es bereits, bevor der erste Schauspieler die Bühne betritt: Das Bühnenbild.
Sie bekommen einen ersten Eindruck davon, wo das Stück spielt.
Viele Theater arbeiten heute mit einem sehr reduzierten Bühnenbild. Vorhang auf … ein Stuhl. Das Bühnenbild soll im Kopf des Zuschauers entstehen. Auch wenn wir das unserem tollen Publikum natürlich ohne Weiteres zutrauen, will das Team Bühnenbau, das sind Jörg Heikaus, Frank Haferkamp und Gerd Sack, Ihnen dabei gerne helfen.
Wir versuchen für jedes Stück die Vorstellungen des Regisseurs umzusetzen. Aus den vielen Stücken der vergangenen Jahre haben wir dafür natürlich schon ein ansehnliches Repertoire an Bühnenelementen, auf das wir immer wieder zurückgreifen können, geschaffen. Ziel ist es aber immer, Teile des Bühnenbildes mehrfach zu verwenden.
Für das Stück „Ein mörderisches Manuskript“ galt es ein Ambiente zu schaffen, das Sie auf einen englischen Adelssitz entführt – daher die rote Mustertapete auf den Wänden. Mustertapeten haben wir übrigens besonders gerne, weil Sie jeden Fehler bei den Übergängen sofort erkennen würden.
Und schauen Sie einmal hinten rechts in die Ecke. Ein toller stilechter Kamin. Würden Sie glauben, dass der aus Holz und Styropor gebaut wurde?
Einige Möbelstücke, die Sie vor sich sehen, stammen aus den Haushalten unserer Mitglieder und Schauspieler. Vielleicht erkennt mancher Zuschauer, der unsere Ensemblemitglieder privat kennt, ja den einen oder anderen Gegenstand wieder.
Neben dem Bühnenbau sind wir drei auch für den Auf- und Abbau zuständig. Je nach Spielort eine ganz schöne Herausforderung, daher packen da auch alle Ensemblemitglieder kräftig mit an.
Wie für die Schauspieler ist für uns „nach dem Stück“ auch „vor dem Stück“. Auf unser nächstes Bühnenbild zum Musical „Dracula – Das Grusical“ dürfen Sie sich auf jeden Fall schon freuen.
Ihr Gerd Sack
Die Geschichte mit dem Kunstblut
Durch die Mammutaufgabe zwei Auftritte an einem Tag zu meistern, ergaben sich einige Herausforderungen.
Eine davon war, dass ich – ich spiele Shay – Kunstblut finden musste, welches nicht innerhalb weniger Minuten mein komplettes Gesicht rot einfärbt. Klassisches Kunstblut ist nämlich, falls Sie es noch nicht wissen, stark abfärbend.
Zwischen den beiden Auftritten am Samstag haben wir ungefähr eine Stunde, um uns für den nächsten Auftritt frisch zu machen. Das heißt, meine Aufgabe war es nun eine Alternative zum klassischen Kunstblut zu finden, welche sich gut abwaschen lässt und die nicht dafür sorgt, dass ich wie eine Tomate aussehe.
Also schmiss ich die Suchmaschine meines Vertrauens an und suchte Begriffe wie „Kunstblut selbst machen“, „Kunstblut kochen“ und
„nicht färbendes Kunstblut“.
Hierbei fand ich vorrangig zwei Rezepte. Eines basierte auf Mehl und das andere auf Speisestärke. Beides gibt man in eine Flüssigkeit und kocht diese auf, bis es die gewünschte Konsistenz erhält.
Zum Färben kann man Lebensmittelfarbe nutzen. Um das Ganze bräunlicher zu machen habe ich etwas Kakaopulver hinzugegeben. Anstatt Wasser kann man auch Kirschsaft oder Rote-Bete Saft nutzen, damit das Ganze von vornherein eine rote Farbe erhält.
Die rote Bete habe ich allerdings nicht getestet und kann nicht sagen, wie doll dieses Gemisch tatsächlich die Haut einfärbt. Und Kirschsaft ist doch eigentlich zu lecker, um ihn für so etwas herzunehmen.
Von einer Theaterkollegin erhielt ich außerdem den Tipp, dass sich Fingerfarbe sehr gut eignen würde. Vor allem, da diese dermatologisch getestet wird und es kein Problem gibt, wenn man sich diese – wie ich – ins Gesicht klatschen muss. Bisher habe ich das allerding noch nicht ausprobiert.
Zu guter Letzt haben wir noch das Outfit. Das Einhornkostüm, welches Shay trägt, wurde ganz simpel mit Acrylfarbe eingefärbt. Wir haben nämlich bei unserem Stück „Die Bluthochzeit“ die Erfahrung gemacht, dass Kunstblut auf Kleidung einfach nicht trocknet.
Man mische also einfach etwas rot, braun und schwarz, bis man einen Farbton erhält, der einem gefällt und dann verteilt man das Ganze großzügig auf der Kleidung, die man vollbluten möchte.
Falls Sie also für Ihre nächste Halloween-Party (oder einfach zur Freude Ihrer Bekannten oder Nachbarn) etwas effektvoll mit „Blut“ beschmieren möchten, wissen Sie jetzt Bescheid.
Viel Spaß mit diesem Wissen!
Ihre Tajana Egerland
Ein kurzer Überblick vom Regisseur
Auch ich möchte Sie als Regisseur an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich willkommen heißen.
Es ist für mich, zugegebenermaßen, etwas ungewohnt, in dieser Rolle am Programmheft teilzuhaben. Schließlich war ich die letzten Jahre stets „nur“ Teil des Schauspiel-Ensembles ein paar Seiten weiter… ein Ort, an dem ich mich dank der hervorragenden Gesellschaft auch sehr wohl fühlte.
Doch dann kam vor einem Jahr Susanne, unsere erste Vorsitzende, auf mich zu und fragte, ob ich mir nicht vorstellen könnte, für dieses Stück die Regie zu übernehmen und… nun ja… jetzt bin ich hier. Sie kann offensichtlich sehr überzeugend sein.
Jetzt möchte ich Ihnen noch ein paar einleitende Worte für die nächsten zwei Stunden mitgeben. Mit seinem Erstlingswerk „Ein Mörderisches Manuskript“ erschafft der deutsche Jungautor Finn Lohra eine Hommage an das Genre ‚Whodunit‘, ein Krimi-Subgenre, in welchem üblicherweise ein Mord in einem von der Außenwelt und Justiz abgeschotteten Schauplatz geschieht und ein „Meisterdetektiv“ aufklären muss, welcher einer bereits zu Beginn bekannten Gruppe von Verdächtigen den Mord begangen hat.
Der abgeschottete Ort ist bei uns das Landhaus der Familie Fletcher mitten in den schottischen Highlands, die Tote ist Jane Fletcher, die Haupterbin der reichen MacDonald-Familie, und der kleine Kreis der Verdächtigen alle Teilnehmer des am Vortag gefeierten Geburtstags ihres Mannes Theodore Fletcher.
Alles in allem ein klassisches Setting für dieses Genre, klar inspiriert von ebenso klassischen Vertretern des Genres wie Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes“, den von Lohra im Stück selbst angesprochenen „Miss Marple“-Krimis von Agatha Christie oder selbst moderne Genre-Ableger wie die Netflix-Filme um „Benoit Blanc“.
Damit auch Sie stets einen Überblick über die Verdächtigen behalten und miträtseln können, will ich Ihnen hier noch eine kurze Einführung in die Teilnehmer der verhängnisvollen Geburtstagsfeier geben:
Wir befinden uns im Landhaus des Mordopfers, Jane Fletcher, welches sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Theodore Fletcher und ihren zwei Bediensteten Gregory Erskine (Butler) und Mary Berkley (Gärtnerin) bewohnt hat. Die gemeinsame Tochter des Paares, Elisabeth, wohnt wochentags für das Studium bei ihrer Großmutter väterlicherseits, Maude Fletcher, und Theodores einfältiger Schwester, Shay Fletcher, in der Stadt.
Ihr reichhaltiges Erbe musste die Verstorbene mit ihrer Schwester, Dee MacDonald, sowie mit ihrer Cousine Bonnie Douglas, teilen. Während Dee als Einzige der drei MacDonald-Erben noch ledig ist, ist Bonnie gemeinsam mit ihrem Sohn Henderson und ihrem Ehemann Ian, hauptberuflich Jäger, bei den Fletchers zu Gast.
Die Außenseiterin in der Runde ist Eleanor Scott, die „nur“ Freundin der Verstorbenen und ihres Mannes ist, und das erste Mal ihren Sohn Keith mit auf den Landsitz der Fletchers mitgebracht hat. Doch womöglich ist Freundschaft stärker als die Familienbande, die Jane mit den anderen verbunden hat?
Ihr Florian Wittbold
Presse
WAZ 09.03.2024: Essener Theater inszeniert Krimi am Mädchengymnasium
https://www.waz.de/staedte/essen/article241844780/Mord-am-Maedchengymnasium-Essen-Borbeck.html
Sie möchten weiterlesen? Kein Problem, denn Lesestoff können wir Ihnen genug bieten: Wir blicken auf eine über 30-jährige Aufführungs-Geschichte zurück. Lernen Sie die Historie des TheaterLaien kennen!